Tour du Rhin 5, 22-27.08.23, das Bericht
Tour du Rhin V, 22. bis 27. August 2023
Von Gailingen nach Sedrun
Dienstag 22.08.2023
Voller Vorfreude haben wir uns am 22.08. in unseren schönen, frisch gewaschenen C6 gesetzt und sind ganz gemütlich bei herrlichstem Wetter angereist, genauso wie einige andere, die an unserem Treffen teilnehmen wollen. Leider ist einer von unseren Holländern auf eine Anzeige an der deutschen Tankstelle hereingefallen und hat versehentlich Superbenzin getankt statt Diesel. Zum Glück hat er es noch rechtzeitig bemerkt, konnte seinen C6 stehen lassen und einen Rücktransport in die Niederlande veranlassen. Trotzdem hat er es sich nicht nehmen lassen, ist angereist und hat an allen Unternehmungen teilgenommen. Sogar ein Freund aus Schweden hat an unserer Tour mitgemacht! Das nennen wir Begeisterung! Aber leider war es dann ein C6 weniger in unserer Runde!
Wieder wurden wir abends von der Küche des Hotels mit einem leckeren Menu verwöhnt, bevor uns Thomas und Rocco (unsere Tour-Guides!) über das Programm informierten und eine kleine Tüte mit vielen Info-Broschüren und einer typischen Engadiner Torte . Alles war wie üblich von den beiden perfekt organisiert!
Als kleinen Höhepunkt des Abends überreichte Ellen jenen Teilnehmern, die an allen 5 Etappen der langen Tour du Rhin
teilgenommen haben, jeweils eine Erinnerungstasse, auf der der gesamte Verlauf der Tour von der Mündung bis zur Quelle nachgezeichnet war. Für einige von uns dauerte der Abend dann noch ziemlich lang, da es sehr viel zu erzählen gab. Schließlich haben wir uns ja fast ein ganzes Jahr nicht mehr gesehen.
Mittwoch 23.08.2023
Nach einer für die meisten guten Nacht und einem reichhaltigen Frühstück sind wir am Vormittag im Konvoi aufgebrochen und auf deutscher Seite zum Pfahlbaumuseum nach Unteruhldingen am Bodensee gefahren, wo wir nach einer kurzen Einführung das Freilichtmuseum besichtigen durften. Wir staunten über die archäologischen Funde und die vielen Pfahlbauten in Ufernähe mitten im See.
Ein ganzes Dorf mit 23 Häusern wurde uns mit guten Erklärungen präsentiert. Vollgestopft mit vielen interessanten Informationen
und nach einer kleinen Kaffee- und Badepause ging es mittags weiter zur Autofähre nach Meersburg, die uns unterhalb der Burg der Schriftstellerin Annet von Droste-Hülshoff auf ihrem Deck aufnahm und sicher nach Konstanz schipperte. Von dort fuhren wir jeder für sich mit kleinen Abstechern und Umwegen entlang des Bodensees auf der Schweizerischen Seite über Romanshorn, Arbon, Rorschach, Altenrhein, und Rheineck zu unserem Hotel „Holiday Inn Express“ in Lustenau nach Österreich.
Bei den glühenden Temperaturen von bis zu 37 Grad waren wir dann froh, daß wir unsere Autos in die kühle und schattige Tiefgarage stellen konnten. Frisch aus der Dusche durften wir uns bei einem kleinen gemeinsamen Spaziergang von den Erlebnissen des Tages erzählen und im Restaurant „La Forchetta“ schon einen ersten Apéritif bestellen. Auch hier wurden wir beim Abendessen kulinarisch wieder sehr verwöhnt! Und auch heute wurde es spät
Donnerstag 24.08.2023
Endlich einmal ausschlafen in einem klimatisierten Zimmer! Gut erholt und gestärkt durch ein leckeres Frühstück fuhren wir total relaxt in Kolonne in Richtung Süden nach Buchs, wo unsere beiden Guides im Greifvogelpark eine Vorführung organisiert hatten. Nur leider war es den Vögeln zu warm, so daß wir nur ein abgespecktes Programm erleben konnten. Eindrucksvoll waren die schönen Tiere allemal! Wir konnten Sie in ihren Volieren aus aller Nähe besichtigen und manch einer von uns auch auf dem Arm halten. Auf 10.000 m2 werden hier ca. 190 Vögel aus 72 Arten gepflegt. Welch ein Erlebnis!
Voller Eindrücke sind wir dann wieder gestartet und auf schönen, guten Straßen zum Fürstentum Liechtenstein gefahren und weiter durchs „Heidiland“ bis Domat/Ems westlich von Chur zum Golfclub Café.
Unterwegs hatten wir leider Probleme mit einer Überhitzung des Motors, da einer der beiden Kühlerventilatoren ausgefallen ist. Aber, wir sind ja mit Freunden unterwegs, die sich in allen Not- und Lebenslagen helfen! So konnte Christoph aus Zürich einen Soforttermin in einer auch auf C6 spezialisierten Werkstatt in Laax ausmachen, die genau an unserem Weg nach Sedrun lag. Das nennt man Glück! Dort angekommen wurde unser C6 sofort untersucht, der Kühlerventilator gängig gemacht, und ... alles ohne Berechnung! Der Werkstattinhaber wollte partout kein Geld annehmen, „Unter C6-Freunden kostet das Nichts!“! Aber die Kaffeekasse ist nun um eine ganzen Batzen Schweizer Franken reicher geworden. Während der Reparatur durch einen Mechaniker zeigte er uns noch seine Schätze: Traction avant, SM, GS, 2 DS, CX, Ami, ... eine Augenweide!
Relativ entspannt ging es danach in einem kräftigen Gewitter mit Starkregen und Hagel über Ilanz und Disentis/Mustér nach Sedrun zum Hotel Cruna, wo wir für drei Tage unser Standquartier hatten.
Unsere Guides haben ein wahres Juwel ausgesucht! Bei einem hervorragenden Menu konnten wir den erlebnisreichen Tag ausklingen lassen und über die Problemchen unserer Autos sprechen. Wir hatten heute leider noch einen weiteren Ausfall zu melden, da einer unserer C6 nicht mehr starten wollte und umringt von uns mit guten Tipps versorgt wurde. Trotzdem waren wir alle guter Laune und plauderten bis weit in die Nacht.
Freitag 25.08.2023
Eine ortsansässige Werkstatt (nicht Citroën) kümmert sich seit dem Morgen um den havarierten C6 und fügte ihm durch unsachgemäße Behandlung leider noch weitere Schäden zu. Er wollte und wollte nicht anspringen. Nun blieb nichts anderes übrig als einen Rücktransport nach Holland zu organisieren. Schade, wieder einer weniger, der nun nicht an der heutigen Ausfahrt teilnehmen konnte.
Sie war einer der Höhepunkte unserer Tour! Vormittags fuhren die verbliebenen Autos auf einer herrlich kurvigen Straße mit wundervollen Ausblicken nach Ilanz, wo der für uns vorgesehene Parkplatz jedoch von einem Wanderzirkus belegt war. Der Schreck darüber stand unseren Guides ins Gesicht geschrieben und ließen ihre Sorgenfalten ein weiteres mal immer tiefer werden. Aber wie es der Himmel will fanden wir für alle einen Platz direkt am Bahnhof und konnten somit pünktlich den Zug zur Rheinschlucht besteigen.
Dort angekommen ging es nach einem kleinen Spaziergang direkt zu einer Kiesbank mitten im Rhein, wo wir unser Vesperpaket auspacken und picknicken konnten. Rasch kam dann allerdings die Meldung, daß der Wasserspiegel immer schneller steigt und wir den Rückweg antreten sollten. Nicht jeder kam trockenen Fußes wieder ans Ufer, aber die steilen und hohen Felsen in der Schlucht waren das Erlebnis wert. Am frühen Nachmittag fuhren wir dann mit der Rätischen Bahn zurück nach Ilanz.
Die Rückfahrt oberhalb der tief eingeschnittenen Rheinschlucht eröffnete wundervolle Blicke über den Rhein und die phantastische Berglandschaft. Auch die kurvigen und schmalen Straßen waren für uns alle ein Genuss, auch wenn vielleicht der eine oder andere Flachländer Probleme mit ihnen hatte. Über Versam, Bonaduz und das mächtige Kloster Disentis ging es auf bekannter Strecke zurück nach Sedrun. Beginnender Regen mit leichtem Hagel kündigte dann bereits einen Wetterumschwung an. Bei einem sehr leckeren Abendessen gingen uns die Gesprächsthemen wieder mal nicht aus. Es war sehr unterhaltsam und lustig!
Samstag 26.08.2023
Bei noch strahlendem Wetter sind einige Hartgesottene gleich in der Früh zum Oberalppass gestartet, um von dort auf einer mehrstündigen Bergtour zur Quelle des Rheins im Toma-See zu wandern. Manch einer von uns wollte ursprünglich mitgehen, ließ sich aber von der doch recht schlechten Wettervorhersage davon abbringen. Unsere Guides hatten für solche Fälle ein schönes Alternativprogramm geplant. So ist der Rest unserer Truppe mit einem Zug der Rätischen Bahn nach Andermatt gefahren. Diese Fahrt vorbei am Oberalpsee war ein Traum! In nahezu endlosen
Schleifen mit großen Steigungen bot die wundervolle Strecke herrliche Ausblicke in die Schweizer Bergwelt mit engen Tälern, hohen Gipfeln und einigen Gletschern. Die Sonne meinte es noch ziemlich gut mit uns, obwohl sich allmählich eine dunkle Wolkenschicht über das Land schob.
Angekommen in Andermatt konnte dann jeder den Nachmittag individuell gestalten mit einem Spaziergang durch den hübschen Ort zum „The Swiss House“ oder einer Fahrt mit der Seilbahn auf den Berg Gütsch mit 2344 m Höhe. Dort oben bot sich ein kleiner Spaziergang an zur militärischen, inzwischen aufgegebenen Festung Gütsch, die in den Weltkriegen als Verteidigungsanlage für Andermatt diente. Die Blicke über die Berge und ins Tal mit dem Zugang zum mittlerweile gesperrten Gotthardtunnel waren spektakulär! Nun zog sich das Wetter immer weiter zu und es begann zu regnen, woraufhin wir alle nach einer Kaffeepause den Zug zurück nach Sedrun bestiegen. Von nun an regnete es nur noch, nein es schüttete! Da wir aber alle im Trockenen beim wieder hervorragenden Abendessen saßen, war uns das Wetter egal.
Sonntag 27.08.2023
Ein trauriger Tag! Der Himmel und auch wir weinten, weil die schöne letzte Etappe der Tour du Rhin zu Ende ging. Die geplante gemeinsame Fahrt zum Oberalppass fiel jedoch buchstäblich ins Wasser! Wir wollten in 2044 m Höhe am einzigen Leuchtturm der Alpen ein Gruppenfoto von allen Teilnehmern und ihren C6 machen. Der Leuchtturm steht als Symbol für die Verbindung zwischen Quelle und Mündung des Rheins und ist die Kopie eines echten Leuchtturms, der einst in Rotterdam an der Mündung des Rheins in die Nordsee stand. Welch wundervolle Symbolik, wie auch unsere C6, die im Auge des Betrachters symbolisch sein können für Avantgarde, Ästhetik, Fortschritt und Eleganz! Wir alle waren traurig, daß diese Begegnung und das Fotoshooting am Oberalppass nicht mehr stattgefunden hat. Ach wie schade, es wäre noch ein so schöner Abschluss in einer herrlichen Landschaft geworden.
Nach einer herzlichen Verabschiedungsrunde fuhren wir schließlich alle voller Eindrücke wieder nach Hause zurück.
Toll war es! Ein herzlicher Dank geht an Thomas und Rocco, die auch diese letzte Etappe der Tour du Rhin wieder so phantastisch organisiert haben, auch wenn die beiden immer wieder mal Stress hatten, weil irgendetwas nicht ganz so klappte wie vorgesehen. Das fiel aber gar nicht auf!
Wir freuen uns heute schon auf noch möglichst zahlreiche Treffen mit Freunden und unseren wundervollen C6! Immer gute Fahrt Euch allen und auf ein gesundes Wiedersehen!
Rainer und Barbara
Das Entwurf der Erinnerungstasse ist von Nicole!