• A-C6-Chambord.jpg
  • B-aareschlucht.jpg
  • fotometlogo3.jpg
  • zwitserland.jpg

Wie kommt man an einen C6?

oder: wie einem ein Auto zuläuft

 

...da hier ja schon einige erzählt haben, wie sie zu ihrem C6 gekommen sind, hier meine Story:

Wie kommt man an einen C6? - Indem man nach einem C5 sucht...

 

Seit 2001 habe ich insgesamt vier C5 Break gehabt. Zwei hat mein Mitarbeiter gefahren, zwei ich. Alle vier problemlose Autos. Der erste war ein 2.2 HDi Pallasmit 133 PS und Viergangautomatik. Das leiseste Auto, was ich je hatte. Mit einer superkomfortablen Automatik, die jedoch einen Haken hatte... die vier Gänge waren für den HDi zu wenig. es fehlte defintiv ein kurzer Anfahrgang. Aber man lernt, damit umzugehen: Springt die Ampel auf gelb, voll reintreten, damit man bei grün losfährt...

Leider hatte ich den nur für zwei Jahre geleast und musste ihn viel zu früh abgeben. Deshalb habe ich seitdem auch kein Auto mehr geleast. 

Der zweite C5 war ein 2.0 HDi VSX mit "nur" 107 PS (VSX war ursprünglich das Sondermodell Crystal, was offensichtlich so erfolgreich war, dass es als VSX dauerhaft ins Programm genommen wurde). Dieses Mal ein Handschalter. Auch dieses Auto lief wunderbar, mir waren die 107 PS nie zuwenig (Anhängeläst 1600 kg, der 2.2 hatte nur 1300 kg, vermutlich wg. der Automatik). Beruflich war der riesige Kofferraum genau das Richtige für mich. 155.000 problemfreie Kilometer bin ich mit ihm gefahren. Nur Wartung, sonst nichts. 

Dann tauchten die ersten Bilder vom neuen C5 auf: oh, was für ein schickes Auto!! Ich konnte die Markteinführung kaum abwarten, ich war auf das Auto richtig neugierig. 

Dann stand er endlich zur Besichtigung beim Händler. So schick, wie er von außen war (und immer noch ist), so enttäuschend war der Innenraum. Als Fahrer des alten C5 von dessen Geräumigkeit verwöhnt, war der neue ein Schock. zwischen der ausladenden Mittelkonsole und der wuchtigen Türverkleidung sitzt man wie in einem Schraubstock, die winzigen Fensterflächen geben einem das Gefühl, in einer Höhle zu sitzen. Die B-Säule steht unglaublich weit vorne (auch so ein Trend vieler Hersteller, den ich nie begreifen werde), so dass zwischen meinem linken Ohr und der B-Säule keine 5 cm Luft waren. Habe ich den Dachhaltegriff angefasst, hatte ich meine Hand direkt vorm linken Auge. Das Schlimmste: Schulterblick. Drehte ich den Kopf nach links, sah ich - nichts. Nur B-Säule. Da war mir schon klar: auf diesem Fahrerplatz willst du nicht mehrere Stunden täglich verbringen. 

Beim Kofferraum ging die Enttäuschung weiter. Für meine alten C5 habe ich mir einen Zwischenboden gebaut, unter dem ich lange Schubladen-Boxen hatte (auch selbst gebaut), um die Tiefe des Kofferraums voll ausnutzen zu können. Diese Schubladen waren aus Holz, ca. 100 cm lang, hatten vier Fächer, in den ich wunderbar meine ganzen Prospekte, die ich beruflich so brauchte, unterbringen konnte. 

Na, dann machen wir mal eine Testbeladung. Ich habe mir eine Schublade genommen, sie in den Kofferraum des neuen C5 gestellt und - sie schaute hinten 20 cm weit raus. Damit war das Kapitel C5 für mich zuende. 

So. Wenn der C5 schon keinen großen Kofferraum mehr hat, welcher Citroen hat denn noch so keinen Kofferraum? Richtig, der C6. Aber ein scheuer Blick in die Preisliste machte mir sofort klar - der ist zu teuer für dich, das wird nichts. OK, man kann ja mal bei mobile.de gucken. Nur mal gucken. Ganz leise. Ohne Hoffnung, etwas zu finden.

Doch siehe da!? Das deutsche Citroen Hauptquartier in Köln selbst bot einige C6 an! So ca. 12-15 Stück, alle in fulminatorgrau, alle ca. 300-350 km (jawohl, in Worten: dreihundertfünzig. Keine Null vergessen!), alle Niveau Pallas, alle mit Tageszulassung, an. Ich vermute, dass das entweder Pressefahrzeuge waren oder dass sie mal für ein Event als VIP-Shuttle eingesetzt waren. Drei davon waren V6 HDi, die restlichen waren 2.2 HDi mit 170 PS. Diese waren alle handgeschaltet, ohne Schiebedach, ohne Sitzheizung - und vermutlich deswegen so lange stehengeblieben. Der Preis? 30% unter Listenpreis! Ach! Nicht uninteressant...

Aber ich hatte es ja nicht eilig. Mein C5 lief ja noch wunderbar. Trotzdem... nach einigen Wochen habe ich noch einmal bei Mobile.de geschaut. Wieder ganz leise. Und siehe da: die haben Preise noch einmal um 3.000,- gesenkt! Das war der Moment, wo es ernst wurde... "gern nehmen wir Ihren Gebrauchtwagen in Zahlung" schrieben sie in die Annonce. Ich also eine Mail nach Köln geschickt, dass ich Interesse an solch einem dieser C6 hätte und dass ich gern einen c5 in Zahlung geben würde. 

Die Antwortmail hätte ich fast gelöscht, ohne sie überhaupt zuende zu lesen. Denn gleich in den ersten Zeilen schrieben sie, dass sie meinen C5 "gern" für lächerliche 2.000,- in Zahlung nehmen würden. "Frechheit!" dachte ich nur. Aber beruhigen und erst einmal weiterlesen. 

Da traute ich meinen Augen nicht: sie boten mir den C6 um einen nochmals um 5.000,- reduzierten Preis an!!! Das wäre die Hälfte vom Listenpreis... ab da gab es kein halten mehr. Ich habe dort sofort angerufen und einen Probefahrt-Termin vereinbart. Mit einem guten Bekannten zusammen haben wir uns dann das Auto angeschaut und ihn probegefahren. Der Wagen lief wunderbar, die Ausstattung Pallas mit dem Alcantara-Bezügen gefiel mir, auf Automatik war ich auch nicht unbedingt angewiesen - der wird es!! Gottseidank habe ich meinen Bekannten dabei gehabt, der so cool war, festzustellen, dass die aufgezogenen Reifen total runtergefahren und die Felgen völlig ramponiert waren. Vermutlich hat man bei Citroen Köln einfach munter durchgetauscht... "das wird alles noch gemacht! Sie bekommen neue Reifen und neue Felgen. Und da der schon so lange gestanden hat, bekommen sie auch eine komplett neue Bremsanlage." 

Und dann fragte der Verkäufer, was ein Verkäufer nie fragen sollte: was ich denn sonst noch für Wünsche hätte. Hatte ich. Eine Anhängerkupplung hätte ich gern und eine Garantieverlängerung. Beides habe ich bekommen. 

Somit habe ich einen C6 gekauft, direkt von Citroen Köln selbst, mit drei Jahren Werksgarantie, komplett erneuerter Bremsanlage, neuen Felgen, neuen Reifen und einer abnehmbaren Anhängerkupplung - zum Preis eines gut ausgestatteten C3. Ich bekam das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht. 

Der Hintergrund war vermutlich der, der sich erst in den letzten Worten des Verkäufers bei der Abholung herausstellte: Beim Verabschieden durchs offene Autofenster sagte er: "das war mein letzter Arbeitstag hier." Da habe ich den Motor erst einmal wieder ausgemacht: "BITTE??" "Ja, die Abteilung wird geschlossen. Citroen Köln wird selbst keinen Autohandel mehr betreiben und das Geschäft an Händler abgeben." Also ganz klar: Der Hof musste leer! Und das war mein Glück...

100.000 km bin ich mit ihm beruflich gefahren. Bis auf die ausgeschlagenen Kugelbolzen an der Vorderachse hatte ich keine Reparaturen an dem Fahrzeug. Jetzt ist er mein Privatvergnügen und darf bei mir alt werden...

Er ist übrigens der zweite Citroen, dem ich viel, viel mehr zu verdanken habe als nur viele tausend angenehme Kilometer: Durch dieses Auto habe ich Menschen kennengelernt, die ich sonst nie kennengelernt hätte. Ich habe Gegenden gesehen, die ich sonst nie gesehen hätte. Nie hätte ich mich sonst nach Norwegen oder Frankreich auf den Weg gemacht!

Mit meinem Berlingo, der bald 15 Jahre alt wird, habe ich das Gleiche erlebt. Durch diese beidene Autos habe ich das Glück, auf einen über halb Europa verstreuten Bekanntenkreis zurückgreifen zu dürfen. 

Sagt selbst: mit einem Hyundai wäre das nie passiert...

 

 

 

Drucken E-Mail

Login Form de

Anmeldung ist nur für unsere Blog Autoren. So können Blogs direkt auf dieser Seite eingetragen werden
Willst du auch Blogger werden? Du kannst dich hier registrieren und du bekommst ein Email mit allen Daten und eine Gebrauchsanleitung.

Du bist hier

Language (2)

Search (2)